Hallo Mitkämpfer! Bin neu hier. Habe mich gerade registriert. Mit Begeisterung lese ich die Artikel auf der Seite. Habe ich schon lange gesucht, eine solche Seite.
Ist ja die Zeit, wo ich (zweieinhalb Jahre), ein Teil meines Lebens verbrachte.
Kurze Vorstellung. Bin 67 Jahre und habe 3 Jahre in der "grünen Hölle" Prötzel gedient. Meine Dienstzeit war von 1969-72, als Kapo (Ufw). Ich war Rampenführer. An Vieles, was hier geschrieben wurde, kann ich mich noch sehr gut erinnern. Mein "Zuhause" da, war die Startbatterie-Kaserne. Die Kaserne lag zwischen dem Stabsgebäude und der Funktechnischen Kompanie.
Mir noch bekannte Vorgesetzte waren. Startbatterie-Kompaniechef Oberleutnant Kuhnert, danach Hauptmann Witt. Der Spieß war der Hauptwachmeister Schwarzlose. Zugführer waren Unterleutnant Jung und Leutnant Woytinas. Im Stabsgebäude war Stabschef Schulz, Hauptmann Rein (Politoffizier), Major Schuster (Rückwärtige Dienste). Kommandeur ist mir entfallen. Habe den Namen aber in diesem Forum gelesen.
Wenn man von der Startbatterie nach recht in Richtung funktechnische Kompanie lief und daran vorbei, gelangte man danach in den Fuhrpark mit seiner Werkstatt und Öllager. Danach ganz unten der große Raketenbunker. Ein Projekt, was mitte meiner Dienstzeit fertiggestellt wurde. Die Raketen, die zu meiner Zeit "zum Einsatz" kamen, waren nicht die Wolchow. Es war der Vorgängertyp, die DWINA. Die WOLCHOW testeten wir erst in Kasachstan in Aschaluk (Sowjetunion) beim Raketenschiessen.
Der Speisesaal lag im Zentrum des Objekts. Daran schloß sich der Med.Punkt an. Eine Ringstraße umgab die Objekte. Vorne war die Wache. Der gegenüber war die Objekt-Kneipe. Und gleich daneben ein Magazin (Lädchen), welches Mutter Riehl bewirtschaftete. Umgeben war das Objekt mit teilweise einer etwa 2m hohen Mauer, Maschendraht oder einfacher Lattenzaun. Kein Hochsicherheitstrakt. Die Disziplin ließ zu meiner Zeit sehr zu wünschen übrig. Man liess alles sehr locker, fast schon kumpelhaft alles angehen. Mit Dienstvorschriften nahm man es oft nicht so genau. Armee untypisch.
Die Raketenstellung befand sich etwa 2 km in Richtung Sternebeck iin östlicher Richtung. Mitten im Wald. Die Stellung war mit einem E-Zaun umbeben. Vorne am Eingang stand die Wache in Form eines Wohnwagens. Gleich daneben ein Feuerlöschteich. Lief man ins Objekt rein, waren rechts die Reserve-Raketen Bunker (besser Garagen) ausgedrückt. Lief man eine kleine Anhöhe hinauf konnte man die sechs Startrampen-Stellungen, die Ringförmig angelegt wurden sehen. Sie waren immer bestückt. In der Mitte des Objekts, auf einer Anhöhe, war der Gefechtsstand, mit seiner drehbaren Richtantenne. Im Objekt waren an mehreren Stellen Erdbunker für die Soldaten und Uffze. Die Raketenstellung wurde in regelmäßigen Abständen mit dem diensthabenden System (Soldaten und Offiziere)belegt, was sich da 40 Tage aufhielt. Immer gefechtsbereit.
Die Ausgangsorte waren Sternebeck und Prötzel, wo die Offiziere wohnten.
Das sollte mein Einstand sein. Leute, die da gedient haben, werden sich sicher noch an dem geschriebenen erinnern.
Ich hatte vor einiger Zeit Verbindung mit einem jungen Mann, der in Bernau (unserem Regiment) ein Bunkersystem freigelegt und restauriert hat. Wollte lange schon mal dahin, um es mir anzuschauen. Möchte dass mit Prötzel verbinden. Frage an Euch: lohnt sich eine Fahrt nach Prötzel noch? Es soo da doch das NVA Musem geben. Kenne ich gar nicht. Das Gebäude bei Google earth, ist mir total fremd.
Über Infos wäre ich sehr dankbar.
MfG Ufw Konrad /grins