Der Buhlert - der Westwall Wanderweg

NewbyNRW

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Am Samstag war ich wieder in der Eifel unterwegs, diesmal habe ich mir den Buhlert vorgenommen und da den Westwall- Wanderweg.

Dazu :

Der historische Hintergrund

Hitler gab am 12. September 1938 auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg erstmals den Bau der West*verteidigungsanlage bekannt. In dieser Rede nannte er auch die Zahl von „22.000 zum Teil schwerster Werke“, obwohl die Bauarbeiten zu diesem Zeitpunkt noch immer in den Kinderschuhen steckten. Vermutlich sind bis zum Bauschluss 1940 etwa die Hälfte der Anlagen fertig gestellt worden. Tatsache ist, dass die hohen Baukosten von ca. 3,5 Mrd. Reichsmark und die gigantischen Rüstungsausgaben das Deutsche Reich im Herbst des Jahres an den Rand des Staatsbankrotts brachten. Dieses für die Nationalsozialisten typische „Wirtschaften auf Pump“ sollte mit der Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung und später dann der eroberten Länder kompensiert werden.
Nach dem „Münchner Abkommen“, mit dem die Tschechoslowakei erhebliche Gebiete an das Deutsche Reich abtreten musste, befahl Hitler weitere Baumaßnahmen. So entstand hinter dem Westwall die „Luftverteidigungszone West“, außerdem wurden mit dem „Aachen-Saar-Programm“ Vorstellungen errichtet sowie weitere Panzerhindernisse gebaut, die noch heute in der Landschaft als sogenannte „Höckerlinien“ sichtbar sind (zum Beispiel bei Simmerath und Paustenbach).
Als die Angriffsvorbereitungen zum Überfall auf Polen bereits auf Hochtouren liefen, begann im Sommer 1939 eine beispiellose Westwall-Propagandakampagne, die vor allem zwei Ziele verfolgte: das deutsche Volk vor der Gefahr eines möglichen Zweifrontenkriegs zu beruhigen und das westliche Ausland vom Nichtangriffswillen des Deutschen Reiches zu überzeugen. So wurde der Westwall in dem vom Leiter der Deutschen Wochenschauzentrale, Dr. Fritz Hippler, gedrehten gleichnamigen Film als „Friedenswall“ bezeichnet, „hinter dem der deutsche Bauer in Ruhe sein Feld bestellt.“ Auch wurde immer wieder ein Vergleich zur französischen Maginot-Linie gezogen, was Hippler nur gelang, indem er entscheidende Szenen seines Films, die große unterirdische Hohlgänge und Anlagen zeigten, auf einem Artillerieversuchsgelände bei Magdeburg drehte. Tatsächlich war der Westwall eher eine feldmäßig ausgebaute Stellung, die einem entschiedenen Gegner nur kurz widerstanden hätte. Die Propaganda hatte aber gewirkt. Nach den Kriegserklärungen von Frankreich und England, die unmittelbar aus dem Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen resultierten, erfolgte im Herbst und Winter 1939/40 kein einziger entscheidender Angriff auf die Reichsgrenze. Was stattfand, ging als „Drôle de Guerre“, als „Sitzkrieg“ und als „Phoney War“ in die Geschichte ein – ein merkwürdiger Krieg mit Lautsprecherdurchsagen und Flugblättern, die an Luftballons zu den feindlichen Linien getragen wurden. Ernst Jünger, hoch dekorierter Veteran des Ersten Weltkriegs und 1939 wieder als Hauptmann einberufen, war in einem Bunker bei Greffern am Oberrhein stationiert und beschrieb das Bunkerleben wie folgt:
„Die Architektur ist schwer und niedrig, wie für Schildkröten berechnet, auch erwecken die schweren Stahltüren, die luftdicht zuschnappen, ein Gefühl, als ob man in Kassenschränke tritt. Der Stil ist finster, unterirdisch, eine Durchdringung von vulkanischem Schmiede- und rohem Zyklopenelement. Die Luft ist warm, ölig, schlägt sich feucht an den Wänden nieder; sie riecht nach Gummi, Steinkohlefeuer und Eisenrost.“ („Gärten und Straßen: Aus den Tagebüchern von 1939 und 1940“)
Noch vor der Kapitulation Frankreichs wurden die Bauarbeiten am Westwall eingestellt und es begann der Abbau der Waffensysteme, die nun an die Kanalküste verlegt wurden. Zwei Jahre später begann die „Organisation Todt“ mit der Errichtung des sogenannten „Atlantikwalls“. Doch diese gigantische, mit zehntausenden von Zwangsarbeitern gebaute Verteidigungsanlage, hielt am 6. Juni 1944 gerade bis zur Mittagszeit. Schon wenige Wochen später, am 11. September 1944, stand die 1. US-Armee an der Eifeler Höckerlinie, um bald die ersten Bunker einzunehmen. Ungeachtet dessen sollte die deutsche Propaganda der 30er Jahre nun ihre ganze Wirkung entfalten und die Naziführung konnte sich am Westwall eine letzte Atempause verschaffen, bevor es im Frühjahr des folgenden Jahres zum totalen Zusammenbruch kam.

Quelle : https://www.rureifel-tourismus.de/wandern/wanderland-rureifel/a-westwall-weg

Zu den Bunkern im Einzelnen :
Es sind fünf gut erhaltene Westwallbauten. Es handelt sich um die Bunker 131, 132,135, 139/140. Die Bunker auf dem Buhlert gehören zu den letzten, die während der Schlacht im Hürtgenwald von den Amerikanern genommen werden. Einheiten der 272. Volksgrenadierdivision halten die Bunker bis zum 5. Februar 1945.
Die Bunker 131
und 132, sind Gruppenunterstände mit angehängtem Kampfraum. Sie entsprechen dem Regelbautyp 10.
Bunker 135 ist ein MG Schartenstand des Regelbautyps 23. Er ist der einzige erhaltene Kampfbunker im Abschnitt Buhlert
Der Bunker139/140 ist ein Doppelgruppenunterstand mit Kampfraum des Regelbautyps 11. Der Bunker ist 8,80 x16,10 m groß und war mit 27 Mann besetzt
Neben den erhaltenen Bunker liegt noch der gesprengte Bunker 128/129 - ein Doppelgruppenunterstandmit Kampfraum des Regelbautyps 11. Der Bunker ist 8,80 x 16,10 m groß und war mit 27 Mann besetzt. Er ist gesprengt und nur bedingt zugänglich. Die Flankierungsanlage ist durch eine imposante Stützwandgegen den Steilhang abgestützt

Quelle http://www.derbuhlert.com/Eifelyeti/freenet-homepage.de/johu3000/Eifelyeti/buhlert.htm

Ich habe mich bei der Wanderung ehrlich gesagt übel verschätzt. Der ausgewiesene Weg ist 8,9km und mit 2,5 bis 3 Stunden beschrieben. Gelaufen bin ich am Ende des Tages 4,5 Stunden denn die Strecke führt bergauf und bergab.IMG_8308.JPGIMG_8312.JPGIMG_8410.JPGIMG_8416.JPGIMG_8417.JPGIMG_8424.JPGIMG_8485.JPGIMG_8492.JPGIMG_8506.JPGIMG_8543.JPGIMG_8547.JPGIMG_8551.JPGIMG_8554.JPGIMG_8568.JPGIMG_8582.JPGIMG_8596.JPG

 
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